Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch in Graz
Persönliche und einfühlsame Begleitung.
Mit einer Ultraschalluntersuchung wird die Lage und der Fortschritt der Schwangerschaft bestimmt. Gleichzeitig wird abgeklärt, ob medizinische Gründe gegen die Einnahme der Medikamente sprechen. Zudem werden Sie über den genauen Ablauf des Abbruchs und mögliche Nebenwirkungen der Medikamente informiert.
Wenn keine Ausschlusskriterien vorliegen und sie mit der Methode einverstanden sind, kann mit der Tabletteneinnahme gestartet werden. Sie nehmen unter ärztlicher Aufsicht die Tablette mit dem Wirkstoff Mifepriston (Mifegyne) ein. Anschließend können Sie nach Hause gehen.
In den meisten Fällen bemerken Frauen in den nächsten 1 bis 2 Tagen keine starken Veränderungen. Selten treten Kopfschmerzen, Krämpfe oder Übelkeit auf, in der Regel können Sie jedoch Ihrem normalen Alltag nachgehen. Bei vielen Frauen beginnt nach etwa 24 Stunden eine Blutung, die ähnlich der normalen Monatsblutung ist. Bei einem kleinen Teil der Frauen (etwa 3 %) kann es bereits zu einer stärkeren Blutung kommen.
Einnahme des zweiten Medikaments zu Hause (Wirkstoff Prostaglandin-Cyprostol)
36 bis 48 Stunden nach der Einnahme des ersten Medikaments wird das zweite Medikament eingenommen. Sie erhalten ausführliche Informationen, ein Rezept für Schmerzmittel und Mittel gegen Übelkeit sowie eine Telefonnummer, unter der Sie sich bei Fragen oder Problemen melden können.
Das Prostaglandin führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut mit dem Embryo abgestoßen wird. Sie können eine Blutung erleben, die stärker ist als Ihre normale Monatsblutung und bei der auch kleine Blutklumpen und Stücke der Gebärmutterschleimhaut abgehen. Die Blutung kann auch mit Bauchkrämpfen und Übelkeit verbunden sein.
In etwa 95 % der Fälle ist der Schwangerschaftsabbruch mit Medikamenten sofort erfolgreich. Eine Nachuntersuchung innerhalb von 2 Wochen ist aber unerlässlich, damit sichergestellt ist, dass die Schwangerschaft vollständig beendet ist. Dies wird durch eine Ultraschalluntersuchung kontrolliert.
Wenn die Schwangerschaft fortbesteht oder sich noch Gewebereste in der Gebärmutterhöhle befinden, kann eine erneute Medikamentengabe oder ein operativer Eingriff nötig werden. Treten keine Komplikationen wie Fieber oder eine sehr starke Blutung auf, kann auch – unter ärztlicher Kontrolle – abgewartet werden, ob das Gewebe noch abblutet oder von der Gebärmutter aufgelöst wird.
Was nach einem medikamentösen Abbruch zu beachten ist:
Nach dem Abbruch können noch für einige Tage Blutungen vorkommen. Leichte Blutungen (umgangssprachlich „Schmierblutungen“) können aber auch bis zu vier Wochen anhalten, selten länger. Die Blutungen sind in den ersten Stunden oft stärker als eine normale Monatsblutung und werden dann von Tag zu Tag weniger.
In den Tagen nach dem Abbruch stellt sich der Körper hormonell um, wodurch sich Brüste und Unterleib vielleicht anders anfühlen. Frauen können jetzt sehr unterschiedliche Gefühle erleben. Am häufigsten sind Erleichterung und eine Phase von Trauer. Falls Sie in dieser Phase Unterstützung brauchen, informieren wir Sie gerne über die verfügbaren Ressourcen und helfen Ihnen, die richtige Unterstützung zu finden.
Wichtige Hinweise zu den Wirkstoffen Mifepriston und Prostaglandin:
Falls Sie andere Medikamente einnehmen, müssen mögliche Wechselwirkungen beachtet werden. Deshalb ist es wichtig, dies der Ärztin oder dem Arzt vorab mitzuteilen. In bestimmten Fällen dürfen Mifepriston oder Prostaglandine nicht eingenommen werden.
Dies gilt für:
- chronisches Nierenversagen
- angeborene Porphyrie
- schweres, durch Medikamente nicht kontrolliertes Asthma
- bekannte Allergie gegen Mifepriston, das Prostaglandin oder einen anderen Bestandteil der Tabletten
- Blutgerinnungsstörung; aktuelle Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten wie Marcumar oder Heparin
- eine liegende Spirale, die vorher entfernt werden muss